Einer der Höhepunkte der traditionellen fränkischen Genüsse ist das „Schäufele“, ein knusprig braun gebratenes, saftiges Schulterstück vom Schwein, serviert mit flaumigen, rohen Kartoffelklößen und einer würzigen Natursoße.
Der fränkische Karpfen, vorzugsweise aus dem Aischgrund, ist alleine schone eine Reise wert. Traditionell wird er in Mehl gewendet und reinem Butterschmalz schwimmend ausgebacken. Werden die Karpfen in heißem Weinsud zubereitet, bezeichnet man sie als „blau“.
Fränkisches Bratwürste
Fast überall sind sie zu haben, die fränkischen Rostbratwürste. Sie sind verschieden groß und werden aber auch ganz unterschiedlich gewürzt. Die berühmtesten sind die Nürnberg Bratwürste, die so groß sind wie ein kleiner Finger und nur 25 Gramm wiegen dürfen. Die gemeine fränkische Bratwurst ist auch in Fürth zuhause und wird nicht nur im Weckla an vielen Buden, sondern auch als Delikatesse mit feinem Salat im Nobelrestaurant serviert.
Wer Lust auf Abwechslung hat probiert „Blaue Zipfel“. Bei dieser Zubereitungsart lässt man die rohen Bratwürste in einem Essigsud zusammen mit viel Zwiebeln und Gewürzen garen.
Gourmets genießen von Anfang Mai bis zum Johannistag am 24. Juni den fränkischen Spargel. Ein gutes Tröpfchen zum perfekten Dinner darf nicht fehlen. Runden Sie Ihren Tag zum Beispiel mit einem leichten Bacchus oder einem kräftigen Landbier ab.
Sie haben die Qual der Wahl, schließlich befinden sie sich in Franken, der Region mit der ältesten Weinbautradition und größten Brauereidichte Deutschlands.
Noch mehr Wurst aus Franken
Jenseits des Mittagstisches schmecken den Franken spezielle Wurstsorten wie der Presssack. Den gibt es als weißen Leberpresssack und roten Blutpresssack. Stadtwurst und Presssack werden gerne mit Essig, Öl und Zwiebeln als eine Art Salat-Variation zubereitet. In Franken heißt dieses schmackhafte Gericht „Stadtwurst oder Presssack mit Musik“.
Leckeres speziell in Fürth
Wenig bekannt doch umso leckerer ist der Zitronenkuchen, der im Café des Jüdischen Museum Franken in der Königstraße 89 serviert wird. Er ist nach einem alten Rezept einer jüdischen Familie aus Fürth gebacken.
Eine schöne Tradition in der Kleeblattstadt ist die Ollapodrida-Suppe, auf Fürtherisch „Allebatrie“. Der Begriff kommt aus dem Spanischen: olla potrida heißt fauler Topf. Das historische Rezept enthält viele gute Zutaten wie abgesottene Krebse, Kälberbries, Morcheln, grüne Erbsen, Hühner, Tauben, Leber, Kälberohren, Ochsengaumen, Gänsemagen, Schnecken, Artischocken, Trüffel, Spargel, Hopfenkeime und Schwarzwurzel. Seit 1960 wird der Suppen-Schmaus im November vom Geschichtsverein Fürth veranstaltet. Das ursprüngliche Rezept stammt aus einem alten Nürnberger Kochbuch aus dem Jahr 1581. Das Rezept "Hollapotrida" wurde mit dem Zusatz vermerkt: "ist gut für König und Kaiser, für Fürsten und Herren".
Breite kulinarische Palette
Ansonsten reicht Fürths kulinarische Palette von Baggers (Kartoffelpuffern) über Bloudworschd (Blutwurst) und Riebälassubbm (von „ribbeln“, reiben, Suppe mit Teigeinlagen, mit einem aus Mehl und Eiern zwischen den Händen geriebenem Teig) oder Rimbfeläskees (Lebkuchen, den man als Bratenbrühe verwendet, Soßen-Lebkuchen) bis zu Schdopfä (Kartoffelbrei). Auch Graudwiggäli (Kohlrouladen), Gwedeldä (Hering vom Holzkohlegrill) und Häffäkäichli (Hefeküchlein) schmecken prima.